Wo wird Plattdeutsch gesprochen?
Die Differenzierung zwischen dem Hochdeutschen im Süden und dem Nieder- bzw. Plattdeutschen im Norden Deutschlands aufgrund der Lautverschiebungen lässt sich auch durch Linien auf einer Landkarte abbilden. Diese Linien werden Isoglossen genannt: „Unter Isoglosse versteht man [in der Dialektologie] eine Linie auf einer Karte, entlang der ein bestimmtes sprachliches Phänomen sich in zwei Erscheinungsweisen spaltet oder auf deren einen Seite die eine Variante gilt, auf deren anderen eine andere Variante (innerhalb ein und derselben grammatischen Kategorie)“ – zitiert nach Heinrich Löffler: Probleme der Dialektologie. Eine Einführung. 3. Auflage. Darmstadt 1990 (Germanistische Einführungen). Sie zeigen an, bis wohin sich die zweite Lautverschiebung ausgewirkt hat.
„Die Grenze zwischen Hochdeutsch (mitteldeutschem Dialektraum) und Niederdeutsch (niederdeutschem Sprachraum) wird nach dem Ort, bei dem die maken-machen-Linie den Rhein überschreitet, die Benrather Linie genannt. Sie beginnt nördlich von Aachen, überschreitet bei Benrath (Vorort von Düsseldorf) den Rhein, verläuft über Solingen, Remscheid, Waldeck, Naumburg, nördlich von Kassel, am Südrand des Harzes, südlich von Magdeburg, elbaufwärts bis nördlich von Wittenberg, durch das südliche Brandenburg und nördlich von Berlin bis oberhalb von Frankfurt/Oder“ – zitiert nach Sass, Johannes: Plattdeutsche Grammatik. Formen und Funktionen. Neumünster 2010, S. 27f.
Vgl. folgende Abbildung zur Benrather Linie
Innerhalb des Gebietes nördlich der Benrather Linie gliedert sich das Niederdeutsche in verschiedene Mundartengruppen auf:
Nordniedersächsisch / Nordniederdeutsch: Nordniedersachsen inkl. Ostfriesland, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein
Mecklenburg-Vorpommerisch: Mecklenburg-Vorpommern
Märkisch / Brandenburgisch: Brandenburg, nördliches Sachsen-Anhalt
Niederrheinisch / Niederfränkisch: Niederes Rheinland
Westfälisch: Westfalen
Ostfälisch: Südliches Niedersachsen, Sachsen-Anhalt